Wenn Sie einen bereits bestehenden Kredit haben, dann ist es niemals eine gute Idee, diesen mit einem neuen Kredit abzubezahlen. Es versteht sich von alleine, dass dadurch Ihre Schulden nicht kleiner, sondern um einiges grösser werden.
Wenn Sie jedoch einen günstigen Kredit finden könnten, der attraktive Konditionen bietet, dann könnte sich unter diesen Umständen lohnen, mit dieser Finanzierung Ihren bestehenden Kredit umschulden zu lassen. Aber die Konditionen sollten hierbei insofern attraktiv sein, dass Sie sagen können, Sie ersetzen Ihren Kredit mit einem neuen und - noch viel wichtiger - noch günstigeren.
In diesem Artikel gehen wir näher auf das Thema ein und erklären Ihnen, welche Dinge Sie beachten müssen, wenn Sie Ihren bestehenden Kredit umschulden möchten.
Ist eine Kreditablösung eigentlich kostenlos?
Laut dem gelten Konsumkreditgesetz in der Schweiz ist die Kündigung eines Kredits kostenlos, daher können Sie bei Schweizer Bank- oder Finanzinstituten Ihren derzeit laufenden Kredit jederzeit vorzeitig auflösen und müssen dabei keinerlei zukünftige Raten bezahlen.
Nahezu alle Anbieter in der Schweiz sind mit kostenlosen Kreditablösungen einverstanden. Allerdings verlangen bei einer Ablösung des bestehenden Kredits die neuen Kreditgeber in der Regel eine sogenannte Schlussabrechnung Ihres letzten Kreditanbieters, die bei manchen Banken jedoch mit Kosten verbunden sein kann.
So verlangt die Cembra Money Bank beispielsweise für die Schlussabrechnung 150 Schweizer Franken. Hierbei ist die Bank-now ein klein wenig komplizierter und verlangt für die Schlussabrechnung sogar eine Gebühr, die je nach Kredithöhe unterschiedlich hoch ausfallen kann - jedoch maximal nur 200 CHF. Bei Cashgate ist die Schlussabrechnung allerdings vollkommen gratis – mit anderen Worten, bei diesem Anbieter fallen bei der Ablösung keine Kosten an.
Lohnt sich denn ein Umschuldungskredit überhaupt?
Um diese Frage zu beantworten, muss man die Zinskosten des neuen Kredits mit denen des bereits Bestehenden vergleichen. Die Zinskosten nehmen schließlich mit steigendem effektivem Jahreszinssatz zu, daher sollte für die Ablösung ein Kreditanbieter mit einem tieferem Jahreszinssatz als der, den Sie bereits bei Ihrem bestehenden Kredit haben, gesucht werden.
Wenn die Differenz der Kreditkosten für die übrige Laufzeit daher hoch ist bzw. der neue Kredit günstiger, dann lohnt sich eine Umschuldung auf alle Fälle. Im Nachfolgenden haben wir dieses Beispiel von Moneyland hinzugezogen, um Ihnen diesen Fall anschaulicher verdeutlichen zu können.
"Sie haben einen Kredit in der Höhe von 30'000 Franken mit einer Laufzeit von 48 Monaten und einem Zinssatz von 9.95% aufgenommen. Nach der 12. Monatsrate lösen Sie den Kredit durch einen neuen Kredit mit einem Zinssatz von 5.9% ab".
"Die restlichen 36 Monatsraten, die Sie an den neuen Anbieter zahlen, fallen nun tiefer aus. Dank der Ablösung sparen Sie bis zum Ende der Laufzeit Zinskosten in der Höhe von rund 1500 Franken. Von diesem Betrag müssen Sie noch eine allfällige Gebühr des alten Kreditanbieters für eine Schlussabrechnung abziehen. Beträgt diese Abrechnungsgebühr beispielsweise 100 Franken, sparen Sie insgesamt immer noch rund 1400 Franken".
In diesem Beispiel sieht man ganz schön, wie sich eine Umschuldung durchaus lohnen kann. Aber leider ist sie nicht immer möglich, denn gerade günstige Kreditanbieter haben meistens etwas rigorosere Kriterien für die Vergabe eines Kredits.
Daher ist es besonders wichtig, dass Sie sich eine Kreditablösung von Ihrem neuen Kreditanbieter bestätigen lassen, bevor Sie beim bestehenden Kreditanbieter überhaupt eine Kündigung veranlassen. Es könnte nämlich sein, dass die Kriterien beim neuen Kreditgeber strenger sind und Sie diese nicht erfüllen.